die unterstufe
das bewegte klassenzimmer
Das Konzept der Rudolf Steiner Landschule Schönau für die erste und zweite Schulstufe will einerseits dem Bewegungsbedürfnis der jungen Schulkinder entgegenkommen und andererseits die Lernfähigkeit durch intensive Sinnesschulung stärken.
An Stelle der üblichen Schultische haben wir niedrige Vollholz-Bänke anfertigen lassen, die zum Sitzen, Schreiben und für das Balancieren verwendet werden können. Dreht man sie um, so kann man eine schwebebalkenähnliche Konstruktion beliebig zusammenstellen. Bunte Polster dienen zum Sitzen und zum Spielen. Diese Kleinmöbel lassen sich auch leicht und platzsparend zur Seite räumen, um im Klassenraum viel Platz für das Seilspringen, Reigenspiele, Balancierübungen und Rollenspiele zu gewinnen.
der rhythmische teil
Im rhythmischen Teil des Unterrichts werden Gewohnheiten gepflegt (Morgenspruch, Zeugnissprüche), gesungen und musiziert, Gedichte rezitiert und natürlich darf ausreichend Bewegung nicht fehlen. Die Kinder kommen erst einmal richtig in der Schule an, bevor sie sich der geistigen Arbeit widmen.
Der Körper wird bspw. mit Seilspringen oder Balancieren geweckt und sich täglich wiederholende Rituale wie das Entzünden der Klassenkerze oder das stete Erlernen neuer Lieder und Gedichte bereitet den Boden, auf dem die neuen Lehrinhalte dann fruchtbar wachsen und gedeihen dürfen.
seilspringen
Das Seilspringen mit langem Seil stärkt das rhythmische Empfinden, bietet Chancen zur Angstüberwindung, erfordert hohe Konzentration und fördert das soziale Miteinander. Auf spielerische Weise lernen die Kinder hier auch das Zählen in verschiedenen Fremdsprachen. Durch Balancieren und Spiele mit verbundenen Augen werden die basalen Wahrnehmungen des Tastens, des Gleichgewichts und des eigenen vitalen Befindens geschult. Diese Sinnestätigkeiten sind grundlegend für das Lesen- und Schreibenlernen sowie für das Rechnen.
erzählteil
Am Anfang des Unterrichts steht der musikalisch-sprachliche Teil und die Bewegung. Im darauf folgenden Arbeitsteil wurde der Geist angestrengt und tätig gehandelt. Nun dürfen die Schüler:innen in eine Welt der inneren Bilder eintauchen, die als eine Hilfe für die seelische Entwicklung betrachtet werden können.
Der Erzählstoff richtet sich wie immer nach dem Alter und damit dem Entwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen. Dabei gehen die Pädagog:innen meist nach folgendem Muster vor:
1. Klasse: Märchen und sinnhafte Geschichten
2. Klasse: Fabeln und Tiergeschichten
3. Klasse: Geschichten aus dem alten Testament
4. Klasse: Nordische Mythen (Edda) und Heldensagen
5. Klasse: Griechische Sagen
6.-8. Klasse: historische Berichte, Biografien, Geschichten anderer Kulturen und Kontinente